Clostridioides difficile ist ein enterischer Krankheitserreger von Bedeutung für den Menschen und andere Tiere. Er verursacht toxinvermittelte Erkrankungen durch die Exotoxine A und B; einige Stämme produzieren zusätzlich ein binäres Toxin. In den USA treten jährlich etwa 500.000 Fälle von C. difficile-Infektionen (CDI) auf, verbunden mit rund 30.000 Todesfällen, während in Australien jährlich etwa 8.000 Fälle und 500 Todesfälle gemeldet werden.
Die Prävalenz von gemeindeassoziierten C. difficile-Infektionen (CA-CDI) hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Berichten zufolge entfallen in den USA und Europa 33,9 % bzw. 33,5 % aller CDI-Fälle auf CA-CDI [1]. In Australien ist der Anteil noch höher: Dort machen CA-CDI nach Berichten 80 % aller CDI-Diagnosen aus [1].
Angesichts der weiten Verbreitung von kompostierten Produkten in der Landwirtschaft, in Rasenbetrieben und im privaten Gartenbau stellen diese Produkte ein potenzielles Hochrisiko-Reservoir für C. difficile in der Gemeinschaft dar [1].
Chisholm et al. untersuchten die Häufigkeit und die molekularen Eigenschaften von C. difficile in Gartenprodukten aus dem Einzelhandel in zwei australischen Bundesstaaten. Dafür wurden Proben von Bodenverbesserern, Substratmischungen und Rollrasen entnommen.
Zur Isolierung von C. difficile wurden jeweils 10 g Probe in 90 mL Brain-Heart-Infusion-Bouillon gegeben, ergänzt mit Hefextrakt, L-Cystein, Taurocholsäure, Cycloserin und Cefoxitin. Die beimpfte Bouillon wurde anschließend 7 Tage lang bei 35 °C in einer Whitley A35 Anaerobic Workstation unter anaeroben Bedingungen inkubiert.
Die PCR-Ribotypisierung und die PCR-Analyse der Toxin-Gene zum Nachweis von Toxin A (tcdA), Toxin B (tcdB) und dem binären Toxin (cdtA/cdtB) erfolgten mithilfe einer QIAxcel-Kapillarelektrophorese-Plattform. C. difficile konnte in 257 von 479 (53,7 %) getesteten Gartenprodukten nachgewiesen werden. Die höchste Prävalenz fand sich in Rollrasen (67,1 %, 53/79), gefolgt von Substratmischungen (57,1 %, 148/259) und Bodenverbesserern (39,7 %, 56/141).
Von den 113 identifizierten Ribotypen waren die häufigsten 014/020 und QX 686. Toxigene Ribotypen, die sowohl mit menschlichen Infektionen als auch mit Nutztieren in Australien assoziiert sind – darunter 014/020, 056 und 087 – konnten ebenfalls isoliert werden. Dies legt nahe, dass Gartenprodukte eine potenzielle Quelle für toxigene C. difficile in der Gemeinschaft darstellen und ein Risiko sowohl für Menschen als auch für Tiere bergen [1].
Die hohe Prävalenz von C. difficile in den getesteten Produkten wirft erhebliche Fragen hinsichtlich der Rolle von Gartenprodukten bei der Übertragung von C. difficile in der Gemeinschaft auf. Diese Ergebnisse sollten weitere Forschung anregen und Maßnahmen fördern, um die Sicherheit von kompostierten Produkten zu verbessern. Anaerobe Arbeitsstationen wie die Whitley A35 erleichtern derartige Untersuchungen und tragen dazu bei, dass Mikrobiologen weltweit diese Forschung effizienter betreiben können.
Referenzen
1. Chisholm JM, Bell C, Lattin M, Lim SC, Reid SA, Selvey LA, Riley TV. High prevalence of Clostridioides difficile in retail garden products from two Australian states. Anaerobe. 2025 Jul 25:102987.